Chemie, Biotechnologie

Schutzstoffe ressourcenschonend aufkonzentriert und gereinigt

Membranverfahren aus der Wassertechnik als Vorbild – neue BiotechAnlage des Extremolytespezialisten bitop reduziert die Prozessschritte und senkt den Ressourcenverbrauch und Energieeinsatz signifikant.

Bei der Planung der neuen Produktionsanlage für Ectoin legte bitop besonderen Wert auf Ressourceneffizienzaspekte.

Zum Unternehmen

bitop AG

Carlo-Schmid-Allee 5
44263 Dortmund

www.bitop.de

Gründung
1993

Unternehmensgegenstand
Biotechnologische Herstellung und Vertrieb von Extremolyten

Mitarbeiter
70

Ausgangssituation

Die bitop AG ist ein international tätiges Unternehmen der weißen Biotechnologie mit Produktionsstandorten in Witten und Dortmund. Neben der biotechnologischen Herstellung sowie dem Vertrieb von natürlichen Schutzmolekülen – sogenannten Extremolyten – für verschiedenste Anwendungen in der Pharma-, Lifescience- und Kosmetikindustrie entwickelt und vertreibt bitop weltweit ectoin-basierte Medizinprodukte.

Das Extremolyt Ectoin ist das wichtigste Molekül, das bitop seit 1995 biotechnologisch herstellt. Der Prozess unterteilt sich in verschiedene Produktionsschritte. Nach Abschluss des Fermentationsprozesses zur Gewinnung des Ectoins lag die Produktkonzentration bisher nur bei etwa 5 Prozent des Gesamtvolumens.

Das Ectoin musste technisch aufwendig mit hohem Einsatz von Hilfs- und Betriebsstoffen aus der Fermentationsbrühe isoliert werden, was zusätzlich hohe Produktverluste zur Folge hatte.

Mit dem Ausbau des internationalen Vertriebs wurde eine neue Produktionsanlage für Ectoin am neuen Standort in Dortmund unter besonderer Berücksichtigung von Ressourceneffizienzaspekten geplant.

Massnahmen und Vorteile

Die neue Produktionsanlage mit den drei Bereichen Fermentation, Aufkonzentration und Aufreinigung reduziert die Anzahl der Prozessschritte von ursprünglich acht auf drei. Im Bereich der Aufkonzentration und Reinigung bis zum Rohprodukt wurden mithilfe moderner Membranverfahren aus der Wassertechnik Alternativen zum bisherigen Stand der Technik identifiziert.

Die Reduzierung der Prozessschritte führt zu einer erheblich verringerten Anzahl an Reinigungsprozessen, was sowohl die Reduzierung von Reinigungsverlusten als auch des Bedarfs an Wasser, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Prozessenergie zur Folge hat. Insbesondere der Wegfall der Chromatografie, des Verdampfers und der Aktivkohlung sorgt für große Ressourceneffizienzeffekte. Auf Salz, Salzsäure, Methanol und Aktivkohlefilter kann komplett verzichtet werden.

RessourceEinsparung
Wasserca. 7.000 m³
Natronlauge19.500 kg/a
Elektrische Energie251.000 kWh/a
Erdgas137.000 kWh/a
CO2-Äquivalenteca. 130 t/a

Der Weg zur Finanzierung

Die innovative Anlage der bitop AG wurde mit einem Zuschuss in Höhe von ca. 700.000 Euro im Rahmen von „Ressource.NRW – Aufruf des EFRE Programms für die besten Ideen für innovative ressourceneffiziente Investitionen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in NRW“ gefördert. Das Förderprogramm wurde formell vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW betreut, für die fachliche Begutachtung des Vorhabens zeichnete die Finanzierungsberatung der EFA verantwortlich. Die Gesamtkosten lagen bei ca. 1,5 Mio. Euro. Die Inbetriebnahme erfolgte 2020.

Projektpartner

Imaddine El Ghrissi
bitop AG
+49 231 / 98 77 44-60
Imaddine.elghrissi@bitop.de

Ilona Dierschke
Effizienz-Agentur NRW
+49 203 / 378 79-48
ild@efanrw.de

Ansprechpartner

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Ilona Dierschke
Ilona Dierschke
Beratung Ressourcenschonung | Beratung Finanzierung
+49 203 378 79 49
ild@efa.nrw

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