Neue Trocknungsanlage senkt Ressourceneinsatz und Energieverbrauch
Das Sägewerk Pieper kombinierte in einem Trocknungskonzept erstmals eine Vor- und Nachtrocknung für Schnittholz mit einer Wärmerückgewinnung.
Zum Unternehmen
Gründung
1948
Unternehmensgegenstand
Herstellung von Schnittholz, Spielgeräten und Außenholzprodukten
Mitarbeiter
130
Ausgangssituation
Das Sägewerk Pieper Holz GmbH mit Sitz im sauerländischen Olsberg produziert seit mehr als 50 Jahren Schnittholu aus heimischer Fichte. Zum Sägewerk gehörte auch eine Frischluft-/Abluft-Trocknungsanlage zur Trocknung des Schnittholzes. Um die Ressourcen- und Energieeffizienz im Bereich der Trocknung zu verbessern, nutzte das Unternehmen 2011 den PIUS-Check der Effizienz-Agentur NRW. Beratungspartner im Projekt war die Saller GmbH aus Wiehl. Auf Grundlage der PIUS-Check-Ergebnisse setzte das Sägewerk 2014 erstmals eine zweistufige Kammerholztrocknungsanlage großtechnisch um. Diese ermöglicht die Vor- und Nachtrocknung mit unterschiedlichen Temperaturniveaus. Die Anlage wurde von der österreichischen Mühlbock Holztrocknungsanlagen GmbH errichtet. Die PIUS-Finanzierung der efa begleitete die Umsetzung.
Maßnahmen und Vorteile
In der neuen Anlage wird im ersten Schritt das Holz vorgetrocknet, wobei die Wasseraufnahmefähigkeit der Trocknungsluft wichtig für eine effiziente Trocknung ist. Anschließend wird das Schnittholz der Nachtrocknung zugeführt. Hier werden Temperaturen von bis zu 60°C benötigt, um dem Holz die Restfeuchte zu entziehen. Das Unternehmen kombinierte die beiden Schritte mit einer Wärmerückgewinnung. Dadurch kann die eingebrachte Wärmeenergie optimal ausgenutzt werden. Die Folge: Die Vortrocknung bezieht heute ihre Wärme ausschließlich aus aus der Wärmerückgewinnung. Für die Realisierung des neuen Wärmeverbundes wurde die bestehende Holztrocknungsanlage um fünf Trockenkammern erweitert. Zwei der bestehenden Kammern konnten in den Wärmeverbund integriert werden. Durch die Erweiterung der Anlage erhöht das Unternehmen seine Trocknungskapazität von jährlich 38.000 m3 auf 82.500 m3. Die bestehende Hackgutheizung musste aufgrund der gewonnen Energieeffizienz nicht erweitert werden. Mit Hilfe der neuen Trocknungsanlage senkte das Sägewerk seinen spezifischen thermischen Energiebedarf um 36,8 %. Auch der spezifische Bedarf an elektrischer Energie reduzierte sich um 15,3 %. Insgesamt rechnet das Unternehmen in Folge der Umsetzung zukünftig mit einer jährlichen CO2-Einsparung bei der Trocknung von 2.184 t. Zusätzlich wird aufgrund des verminderten Energieverbrauchs 37 % weniger Brennholz benötigt.
| Ressourceneinsparungen im Überblick | |
| Energie (thermisch) | 10.046 MWh/a (36,8 %) |
| Energie (Strom) | 256 MWh/a (15,3 %) |
| CO2 | 2.184 t/a (33,5 %) |
Der Weg zur Finanzierung
Das Sägewerk nutzte 2011 im Vorfeld der Umsetzung die Beratung der PIUS-Finanzierung der efa. Nach Prüfung der geplanten Maßnahme erstellte das Unternehmen mit Unterstützung der efa und der Saller GmbH eine Projektskizze für das Umweltinnovationsprogramm des Bunderministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Das Vorhaben wurde mit Mitteln in Höhe von ca. 486.000 Euro aus dem BMUB-Umweltinnovationsprogramm gefördert. Nach der Bewilligung des Zuschusses 2012 beauftragte das Unternehmen die efa und die Saller GmbH mit der Erstellung des Abschlussberichtes und dem begleitenden Messprogramm. Im März 2014 wurde das Projekt abgeschlossen. Insgesamt investierte Pieper ca. 1,6 Millionen Euro in die neue Trocknung.
Projektpartner
Hans-Georg Pieper
Pieper Holz GmbH
+49 2962 / 971 10
hg.pieper@pieperholz.de
Marcus Lodde
Effizienz-Agentur NRW
+49 203 / 378 79 58
lod@efa.nrw
Ekkehard Wiechel
Effizienz-Agentur NRW
+49 203 / 378 79 54
ewi@efa.nrw
Ansprechpartner:innen
Jetzt kostenloses Erstgespräch vereinbaren
+49 174 165 45 48
ewi@efa.nrw
