LEMKEN stellte den Prozess von einer Geräte- auf eine Einzelkomponenten-Lackierung um; das heißt, die Endmontage erfolgt nach der Beschichtung. Kernstück der neuen Anlage ist eine kathodische Tauchlackierung (KTL).
Über einen elektro-physikalischen Prozess wird der Lack auf den Bauteilen (Kathode) unter Anlegen einer elektrischen Spannung abgeschieden. Dies erfolgt in einem Dickschichtverfahren mit einer gleichmäßigen Schichtdicke von ca. 50 µm. Als Lack kommt ein Zwei-Komponenten-Lack auf Acrylat-Basis zum Einsatz, der im Unterschied zu herkömmlichen Schichtsystemen auch farbgebend ist. Dadurch wird ein kompletter Verfahrens-
schritt eingespart. Der Lösemittelanteil des neuen Lacks liegt bei nur zwei bis vier Prozent.
Weiterhin kann LEMKEN durch eine besonders wirksame Schleuderrad-Strahlanlage auf das Beizen der Teile verzichten.
Zur Erhöhung des Korrosionsschutzes und der Haftung des Lacks auf dem Material werden die Bauteile durch eine Zinkphosphatierung vorbehandelt. Um Verschleppungen, Frischwasserbedarf und damit Abwasseranfall zu minimieren, setzt das Unternehmen vor der Phosphatierung und Entfettung Kaskadenspülungen ein. Die verbleibenden stark reduzierten Abwässer werden über eine moderne Abwasseranlage gereinigt. Die Anlagenabluft aus der Lackierung wird einer thermischen Nachverbrennungsanlage zugeführt.
Über einen Energierückgewinnungskreislauf wird die anfallende Abwärme nutzbar gemacht und in der Lackieranlage sowie zum Heizen der Hallen und des Sozialgebäudes eingesetzt.