Kunststoff

Innovative Schleuderrohranlage senkt Material- und Stromverbrauch

Mit einer neuartigen Schleudertechnologie fertigt die Fiberpipe GFK Rohre mit geringerem Rohstoffeinsatz und Energieverbrauch und senkt gleichzeitig ihre Emissionen.

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Die von Fiberpipe gefertigten glasfaserverstärkten Rohre werden u.a. in der chemischen Industrie eingesetzt.

Zum Unternehmen

Fiberpipe GFK Vertriebsgesellschaft mbH

Flämischer Ring 21
52222 Stolberg

www.fiberpipe.de

Gründung
2003

Unternehmensgegenstand
Herstellung von glasfaserverstärkten Rohren (GFK)

Mitarbeiter
6

Ausgangssituation

Die Fiberpipe GFK Vertriebsgesellschaft mbH errichtete zwischen 2015 und 2017 am Standort im rheinländischen Stolberg eine innovative Anlage zur Herstellung von glasfaserverstärkten Rohren im Schleuderverfahren. Das Unternehmen hatte bis dahin importierte GFK-Rohre vertrieben, die es als Komplettsysteme entwickelt, konstruiert und in der Montage betreut hatte. 

GFK-Rohre sind leicht, einfach zu verlegen und chemiekalienbeständig und finden hauptsächlich Anwendung in der chemischen Industrie sowie im Schiffsbau und Kraftwerksbau. 

Mit der innovativen Technologie konnten deutliche Umweltvorteile im Vergleich zu herkömmlichen Wickeltechnologien erreicht werden. Die Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW unterstützte die Umsetzung. 

Maßnahmen und Vorteile

Beim konventionellen offenen Wickelnverfahren werden die mit zweikomponentigem Epoxidharz getränkten Glasfasern von außen kontinuierlich auf eine Form gewickelt und bei vergleichsweise geringer Temperatur auf eine rotierende Walze aufgebracht. Dabei kommt es durch das Abtropfen zu hohen Materialverlusten und zu Emissionen. 

Im erstmals in Stolberg großtechnisch umgesetzten geschlossenen Schleuderverfahren wird das Harz hingegen deutlich effizienter genutzt und die Emissionen werden gesenkt. In diesem Verfahren werden die Glasfasergelege innen in die Rohrform eingelegt und dann mit Harz benetzt. Das neue Verfahren der Fiberpipe GFK zeichnet sich durch eine höhere Dosiertemperatur, eine geringere Viskosität des Harzes und geringere Drehzahlen während des Schleuderprozesses aus. 

Bei gleichem Output liegen der Stromverbrauch nur bei etwa einem Fünftel und die CO2-Emissionen bei etwa einem Siebtel des Verbrauchs vergleichbarer Anlagen. 

Zudem sind die Wartungs- und Reinungsverfahren deutlich einfacher, sodass auch der Verbrauch von Reinigungschemikalien (Aceton) deutlich verringert werden konnte. 

Die Schleuderrohranlage ist in Deutschland einzigartig, da aus historischen Gründen die Wickeltechnologie vorherrscht. Mit diesem erfolgreichen Demonstrationsvorhaben konnte die innovative Technologie in Deutschland etabliert werden. Mit dem neuen Verfahren werden heute in Stolberg jährlich ca. 9.000m Rohre gefertigt. 

Ressourceneffekte im Überblick 
Stromca. 79.000 kWh/a
Epoxidharz ca. 3,2 t/a
Acetonca. 2,6 t/a
CO2-Emissionen ca. 1,7 t/a

Der Weg zur Finanzierung

Die Fiberpipe GFK Vertriebsgesellschaft mbH nutzte 2015 auf Empfehlung der NRW.BANK im Vorfeld der Umsetzung die Unterstützung der Finanzierungsberatung der efa zur Antragsstellung im Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums. Das Vorhaben wurde mit Mitteln in Höhe von 101.880 Euro gefördert. 

Nach Bewilligung des Zuschussses wurde die efa mit der Erstellung des Abschlussberichtes sowie der Abstimmung des Messprogramms beauftragt. Der Projektabschluss erfolgte 2017. Insgesamt investierte das Unternehmen ca. 350.000 Euro in die Maßnahme. 

Projektpartner

Alexander Bamberger 
Fiberpipe GFK Vertriebsgesellschaft mbH 
+49 2402 865 988
bamberger@fiberpipe.de

Markus Lodde 
Effizienz-Agentur NRW 
+49 203 378 79 58
lod@efa.nrw

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