Der Einsatz des innovatioven Hybrid-Abluftfilterverfahrens ist die erste großtechnische Anwendung in der Frikadellenproduktion. In dem mehrstufigen Verfahren werden in der ersten Filterstufe (Elektrofiltration) Öl- und Fettaerosole abgeschieden. Anschließend wird das vorgereinigte Abgas über einen Wärmetauscher abgekühlt und die entzogene Wärme zur Versorgung der Betriebsräume mit Frischluft genutzt.
Um die Frischluft ganzjährig ohne Zusatzbrennstoffe auf die erforderliche Temperatur zu bringen, wird zwischen Abluft- und Zuluftwärmetauscher eine Wärmepumpe integriert. Weil die Temperatur der Abluft ganzjährig über 25°C liegt, kann selbst an kalten Wintertagen die Beheizung ohne zusätzliche Heizung mit fossilen Brennstoffen erfolgen. Die Abluft gelangt nach Passage durch den Wärmetauscher in das Geruchsabscheider-Modul. Hier werden die geruchstragenden Module mit Vakuum- UV-Lampen bei einer Wellenlänge von 185 nm bestrahlt. Die Bestrahlung bewirkt eine chemische Reaktion, bei der die intensiv riechenden langkettigen Moleküle oxidieren und in kurzkettige Moleküle zerfallen.
Bei der automatischen Messung des Energiebedarfs wurden die Energiedaten der Abluftanlage (Filter, UV-Licht und Zu- und Abluft-Ventilatoren), der Klimatisierung und der Wärmepumpe getrennt ausgewiesen. Insgesamt konnte ein Reduzierung des Energieverbrauchs in Höhe von 5.015.977 kWh/a realisiert werden, das entspricht einer Einsparung von ca. 97 Prozent. Die CO2-Emissionen werden um fast 960 Tonnen pro Jahr gesenkt.
Es konnte gezeigt werden, dass die kombinierte Abluftreinigung aus E-Filter, UV-Behandlung und Wärmerückgewinnung auch für stark belastete und schwierig zu reinigende Abluftströme eine funktionsfähige Alternative zur energieaufwändigen thermischen Nachverbrennung darstellen kann.