Metall

Chromsäurerückgewinnung senkt Kosten und entlastet die Umwelt

Mithilfe eines neuen Spülkonzepts gewinnt der Metallbearbeitungsbetrieb Johann Maffei heute Chromsäure zurück und spart so Rohstoffe und Wasser ein.

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Die Kernkompetenz der Johann Maffei GmbH & Co. KG aus Iserlohn liegt im Hartverchromen von Halbzeugen.

Zum Unternehmen

Johann Maffei GmbH & Co. KG

Am großen Teich 34
58640 Iserlohn

www.hartchrombetrieb-maffei.de

Gründung
1925

Unternehmensgegenstand
Metallbearbeitung in Lohnfertigung

Mitarbeiter
40

Ausgangssituation

Der Metallbearbeitungsbetrieb Johann Maffei fertigt und veredelt Kleinserien, Einzelstücke und Spezialteile im Kundenauftrag. Die Kernkompetenz liegt im Hartverchromen von Halbzeugen. Um den Ressourceneinsatz in der Produktion nachhaltig zu verbessern, nutzte das Unternehmen die Ressourceneffizienzberatung der Effizienz-Agentur NRW. Die Beratung deckte Potenziale im Bereich der Teilereinigung, der Hallenbeleuchtung und der Druckluftversorgung auf.

Auf Basis der gewonnenen Analyseergebnisse erhielt der Betrieb einen umfassenden Maßnahmenkatalog zur Steigerung seiner Prozesseffizienz. Die Ressourceneffizienzberatung wurde anteilig im Rahmen des Beratungsprogramms "Ressourceneffizienz" des NRW-Umweltministeriums gefördert. Beratungspartner im Projekt war das Institut für Entsorgung und Umwelttechnik aus Iserlohn.

Maßnahmen und Vorteile

Nach dem Beschichtungsprozess müssen die veredelten Halbzeuge mit Wasser von der anhaftenden Chromsäurebefreit werden. Johann Maffei hatte bis dahin das Spülwasseraufgefangen und entsorgt. Dadurch gingen erhebliche Mengen an Chromsäure verloren.

Im Rahmen der Ressourceneffizienzberatung wurde ein neues Spülkonzeptentwickelt, um die Chromsäure zurückzugewinnen. Der Betrieb installierte neue Spülkammern, die so gestaltet sind, dass beim Spülvorgang die Chromsäure in Wannen aufgefangen wird. Spritzschutzkabinen sorgen für die Vermeidung von weiteren Verlusten. Darüber hinauskönnen Kleinteile auf einem Gitterrost abgestellt und Gestelle über dem Auffangraum aufgehängt werden.

Die Spezialbehälter zum Auffangen der Chromsäure haben sich im täglichen Betrieb bewährt. Insbesondere bei derVerchromung von großen Teilen kann eine erhebliche Menge der Säure zurückgewonnen werden. Durch die Rohstoffrückgewinnung muss heute auch deutlich weniger frische Chromsäure in die Bäder gegeben werden, um die Folgeprozesse stabil zu halten.

Durch die Kreislaufführung des Spülwassers konnte Johann Maffei die Chromsäureverbräuche um ca. 30 Prozent reduzieren.Neben der eingesparten Chromsäure verringerte sich auch die zu entsorgende Spülwassermenge um 50 Prozent. Ebenfalls konnte der Frischwassereinsatz gesenkt werden. Das neue Spülkonzept verbesserte auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter.

Weitere Einsparungen erzielte Johann Maffei bei derHallenbeleuchtung durch die arbeitsplatzorientierte Umstellung auf LED-Leuchtmittel. Auch der Druckluftbedarf und die Drucklufterzeugung konnten optimiert werden: So investierte das Unternehmen in effizientere Kompressoren und baute eine "Druckluftzentrale" auf,die in einem eigens dafür angeschafften Container im Außenbereich neben der Produktionshalle positioniert wurde. Dadurch sind eine gezielte Wartung, Steuerung und Überwachung der Druckluftversorgung möglich.

Eine regelmäßige Lastenüberprüfung an den Produktionsanlagen verbesserte die Transparenz im Betrieb und ermöglicht heute eine gezielte Prozesssteuerung.

Johann Maffei konnte durch diese Maßnahmen den jährlichen Stromverbrauch um ca. 85.000 Kilowattstunden senken.

Insgesamt investierte das Unternehmen ca. 34.000 Euro in die Ressourceneffizienzmaßnahmen und spart dadurch jährlich ca. 29.000 Euro ein.

RessourceEinsparung
Chromsäureca. 1,4 t/a
Frischwasserca. 600 m3/a
Stromca. 85.000 KWh/a
CO2-Äquivalenteca. 56 t/a

Projektpartner

Thomas Reiners 
Johann Maffei GmbH & CO. KG 
+49 2371 413 14 
info@hartchrombetrieb-maffei.de 

Frank Markert 
IFEU - Institut für Entsorgung und Umwelttechnik GmbH 
+49 2371 95 93 13 
markert@ifeu-iserlohn.de 

Henning H. Sittel
Effizienz-Agentur NRW 
+49 203 378 79 51 
hsi@efa.nrw 

Ansprechpartner:innen

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Henning H. Sittel
Henning H. Sittel
Beratung Ressourcenschonung
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