Maschinenbau, Anlagenbau

Altanlage modernisiert – Klima geschont

Die Stahlwerk Unna GmbH & Co. KG modernisierte ihren alten Härteofen, statt eine Neuinvestition zu tätigen, und senkte dank innovativer Technik ihren CO,- und Stickoxid-Ausstofß.

Die modernisierte Produktionslinie ermöglichte eine hohe Prozessenergieeinsparung und führte zu besseren Abgaswerten.

Zum Unternehmen

Stahlwerk Unna GmbH & Co. KG

Edisonstraße 27
59199 Bönen

www.stahlwerk-unna.de

Gründung
1913

Unternehmensgegenstand
Produktion von Band- und Blankstahl

Mitarbeiter
93

Ausgangssituation

Die Stahlwerk Unna GmbH & Co. KG ist ein führender Hersteller für gezogene und gehärtete Qualitäts- und Edelstähle. Das Unternehmen produziert zwei unterschiedliche Produktgruppen. Es werden ca. 17.000 t Stabstäbe und Bandstahl pro Jahr gefertigt. Der in Bönen hergestellte Bandstahl wird u. a. für Produkte wie Kellen, Spachtel, Kupplungsfedern und Stoßdämpfer genutzt. In seinen Härteöfen setzte das Unternehmen bis 2019 mit Erdgas betriebene Brenner ein, um eine maximale Ofentemperatur von 1.050 °C zu erreichen. Die dabei freigesetzten Ofenabgase wurden ungenutzt über den Kamin abgeführt.

Massnahmen und Vorteile

Im Zuge der Modernisierung der bestehenden Produktion entschied sich die Stahlwerk Unna GmbH & Co. KG gegen einen Neubau des Härteofens und setzte auf eine nachhaltige Modernisierung der bestehenden Anlage. Dabei sollten die vorhandenen zehn Gasbrenner mit neu konstruierten und speziell auf die Leistungsanforderung ausgelegten Mischeinheiten ausgerüstet werden.

Das Unternehmen setzte dafür die im 3D-Druck hergestellte Mischeinheit für Gasbrenner der Kueppers Solutions GmbH aus Gelsenkirchen ein, die ohne Luftüberschuss im Regelbereich betrieben werden kann und so den Stickoxidausstoß signifikant – unter 100 mg/Nm³ (bezogen auf 3 % O2 im Abgas) – senkt. Durch die nahstöchiometrische Verbrennung sinkt auch der Erdgasverbrauch um 7 %. Kueppers Solutions erhielt für die neuartige Mischeinheit den Effizienz-Preis NRW 2019.

Um zusätzlich die bisher nicht genutzte Abwärme des Härteofens zu nutzen, installierte das Unternehmen einen zentralen Wärmetauscher (Rekuperator). Die im Ofen entstehenden Abgase werden heute direkt unter dem Ofen in einen Abgaskanal abgeleitet und durch den Wärmetauscher geführt. Dadurch kann die Brennluft mithilfe der bisher über den Abgaskamin abgeführten Wärme auf 600 °C vorgewärmt werden.

Durch die Umsetzung der Maßnahmen wurden eine Prozessenergieersparnis von ca. 800.000 kWh pro Jahr sowie die damit verbundene Reduzierung des CO2-Ausstoßes um jährlich ca. 160 t realisiert. Aus betrieblicher Sicht war der Austausch der Brenner durch eine effizientere Brennertechnik und die Installation einer wesentlich wirksameren Luftvorwärmung über einen neuen Wärmetauscher die wirtschaftlich vorteilhaftere Lösung, die gleichzeitig der Umwelt zugutekommt.

RessourceEinsparung
Prozessenergieca. 800.000 kWh/a
CO2-Äquivalenteca. 160 t/a
Stickoxidausstoß‹ 100 mg/Nm³ (bezogen auf 3 % O2 im Abgas)

Der Weg zur Finanzierung

Das Unternehmen nutzte 2018 im Vorfeld der Umsetzung die Unterstützung der Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW. Insgesamt investierte die Stahlwerk Unna GmbH 195.567 Euro in die Maßnahme. Das Vorhaben wurde schließlich mit einem Zuschuss in Höhe von 78.277 Euro aus dem KfW-Energieeffizienzprogramm Abwärme (494) gefördert. Der Projektabschluss des Vorhabens erfolgte im November 2019.

Projektpartner

Christian Köhler
Stahlwerk Unna GmbH & Co. KG
+49 2383 / 92 17 120
koehler@stahlwerk-unna.de

Marcus Lodde
Effizienz-Agentur NRW
+49 203 / 378 79 58
lod@efanrw.de

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Marcus Lodde
Marcus Lodde
Leiter Beratung Finanzierung
+49 203 378 79 58
lod@efa.nrw

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