Die Jowat AG stellt am Standort Detmold Schmelz und Dispersionsklebstoffe (wasserbasierende Leime) her. Diese Hochleistungsklebstoffe werden weltweit in der Holz- und Möbelproduktion, bei Papier- und Verpackungsprodukten, in der Automobilindustrie sowie bei deren Zulieferern, im grafi schen Gewerbe und der Textilindustrie eingesetzt.
Bei der Herstellung der Grunddispersionen, der Konfektionierung der Dispersionen wie auch bei der Reinigung von Gebinden, Schläuchen und Filteranlagen fallen bei JOWAT rund 6.100 Tonnen Abwasser pro Jahr an, die nicht in die öffentliche Kanalisation eingeleitet werden dürfen. Das gesamte Abwasser wurde bis 2006 von einem externen Entsorger mit chemisch-physikalischen Trennverfahren unter Einsatz zusätzlicher Flockungsfällungshilfsmittel behandelt. Dieses Verfahren erzeugt erhebliche Abfallmengen in Form von Filterpresskuchen. Die zu entsorgende Menge entspricht rund zehn Prozent des behandelten Abwasservolumenstroms.
Der PIUS-Check der efa deckte u.a. große Einsparpotenziale bei den Abwassermengen auf. Umfangreiche Prüfungen und Versuche durch die F+E-Abteilung des Unternehmens ergaben, dass das Maschi nen spülwasser aus der Dispersionsherstellung (ca. 40% der Gesamtmenge) mit Hilfe einer innovativen Vakuumdestillation in ein Konzentrat und eine Klarphase aufgetrennt werden kann. Sowohl das Destillat als auch das Konzentrat können so wiederverwendet werden. JOWAT investierte in die innovative Maßnahme rund 318.000 Euro. Die Anfallstelle arbeitet zukünftig nahezu abwasserfrei und verursacht bei der Behandlung durch den Entsorger keine Abfälle mehr.