Unternehmensgegenstand
Herstellung und Vertrieb von Backwaren
Mitarbeiter
220
Ausgangssituation
Seit über 75 Jahren steht die Bäckerei und Konditorei Werning für ausgezeichnete und kreative Backkunst. Das Unternehmen betreibt derzeit 25 Filialen in Neuenkirchen und Umgebung und beliefert diverse Händler, Kantinen und Großkunden täglich mit frischen Backwaren.
Die Bäckerei plante 2012 eine Vergrößerung der Lagerflächen für Teiglinge und nutzte im Vorfeld den Ökoeffizienz-Check Handwerk der Effizienz-Agentur NRW, um Ressourcen- und Energieeinsparpotenziale im Produktionsprozess zu identifizieren.
Im Zentrum der Beratung stand die Kühl- bzw. Kältetechnik. Beratungspartner im Projekt war das Ingenieurbüro Genesis aus Rhede. Auf Basis der Ökoeffizienz-Check-Ergebnisse und einer anschließenden KfW-Detailberatung entschied sich das Unternehmen im Zuge der Erweiterung, die Kälteerzeugung zu zentralisieren und eine neue energieeffiziente Kälteverbundanlage mit integrierter Wärmerückgewinnung zu installieren.
Maßnahmen und Vorteile
Ein zentralisiertes Kälte-Verbundsystem ersetzt heute einen Großteil der alten Kühlräume, Gärunterbrecher sowie der zugehörigen Verflüssigungssätze und Einzelmaschinen. Das Verbundsystem verfügt über großflächige Verflüssiger und Verdampfer, deren Kältebedarf durch drei Verdichter – einer davon mit einem Frequenzumformer ausgestattet – bereitgestellt wird. Die Tiefkühlung und Schockfrostung wird durch einen leistungsgeregelten Einzelverdichter sichergestellt. Das Kühlvolumen der neuen Anlage stieg im Zuge der Kapazitätserweiterung im Juni 2013 um 219 m3 auf heute 775 m3.
Die gesamte Anlage wird elektronisch geregelt. Hocheffiziente Motoren senken den Energieverbrauch. Die Abwärme der Kälteanlage nutzt die Bäckerei heute für sechs Gärvollautomaten, zur Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung. Zudem wurden weitere Einsparungen durch die Verbesserung der Beleuchtungsund Druckluftanlagen erzielt.
Das Unternehmen investierte ca. 560.000 Euro in die neue Anlagentechnik, die einen Tiefkühlraum, eine Schockzelle, sechs Gärvollautomaten, eine Teiglingskonservierungsanlage und einen Kommissionierraum umfasst.
Trotz größerer Lagerflächen konnte der spezifische Energieverbrauch je Kubikmeter Kühlvolumen um etwa 34 Prozent reduziert werden. Das entspricht einer Energieeinsparung von ca. 190.000 kWh pro Jahr im Vergleich zur Bestandsanlage.
Darüber hinaus konnte der Betrieb durch die neuen Gärvollautomaten seine Produktivität nachhaltig steigern. Die Wärmerückgewinnung – bestehend aus Heizregister, der Regelung der Gärvollautomaten sowie Hydraulik, Pufferspeicher, Pumpengruppe und der übergeordneten Regelung – kostete ca. 35.000 Euro. Allein durch diese Teil-Investition wurden die Energiekosten um ca. 10.500 Euro pro Jahr gesenkt.
Die Gesamtinvestition wurde mit einem Zuschuss durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Rahmen der Richtlinie für Investitionszuschüsse zum Einsatz hocheffizienter Querschnittstechnologien im Mittelstand gefördert.
Ressourceneffekte der Anlagen im direkten Vergleich