Maschinenbau, Anlagenbau

Integriertes KTL-Lackierverfahren senkt Chemikalien-, Wasser- und Energieverbrauch

®PIUS-Check und ®PIUS-Finanzierung der EFA weisen den Weg

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Die Endmontage erfolgt nach der Lackierung.

Zum Unternehmen

LEMKEN GmbH & Co. KG

Weseler Straße 5
46519 Alpen

www.lemken.com

Gründung
1780

Unternehmensgegenstand
Herstellung landwirtschaftlicher Geräte

Mitarbeiter
760

Ausgangssituation

Das Traditionsunternehmen produziert jährlich rund 10.000 landwirtschaftliche Geräte für die Bodenbearbeitung, Aussaat und den Pflanzenschutz. LEMKEN gehört damit zu den führenden Unternehmen der Branche in Europa.

Der Hersteller nutzte bis Mitte 2009 ein konventionelles Tauchlacksystem für vollständig montierte Geräte, bei dem lösemittelhaltige Lacke und Grundierungen verwendet wurden. Die Qualität der beschichteten Oberflächen genügte nicht mehr den hohen Qualitätsanforderungen der Firma an einen lang wirkenden Korrosionsschutz.

Auf Basis der Ergebnisse eines PIUS-Checks, in dessen Fokus abwasser- und lösemittelarme Lackierverfahren standen, plante das Unternehmen eigenständig eine neue Lackierung. Die neue Anlage stellt ein integriertes Gesamtkonzept zur abwasserarmen, umweltfreundlichen Beschichtung dar. Die effizientere Lackierung ist Teil einer umfassenden Prozessoptimierung, die die Leistungsfähigkeit der Produktion am Standort nahezu verdoppelt hat.

Maßnahmen und Vorteile

LEMKEN stellte den Prozess von einer Geräte- auf eine Einzelkomponenten-Lackierung um; das heißt, die Endmontage erfolgt nach der Beschichtung. Kernstück der neuen Anlage ist eine kathodische Tauchlackierung (KTL).

Über einen elektro-physikalischen Prozess wird der Lack auf den Bauteilen (Kathode) unter Anlegen einer elektrischen Spannung abgeschieden. Dies erfolgt in einem Dickschichtverfahren mit einer gleichmäßigen Schichtdicke von ca. 50  µm. Als Lack kommt ein Zwei-Komponenten-Lack auf Acrylat-Basis zum Einsatz, der im Unterschied zu herkömmlichen Schichtsystemen auch farbgebend ist. Dadurch wird ein kompletter Verfahrens-
schritt eingespart. Der Lösemittelanteil des neuen Lacks liegt bei nur zwei bis vier Prozent.

Weiterhin kann LEMKEN durch eine besonders wirksame Schleuderrad-Strahlanlage auf das Beizen der Teile verzichten.

Zur Erhöhung des Korrosionsschutzes und der Haftung des Lacks auf dem Material werden die Bauteile durch eine Zinkphosphatierung vorbehandelt. Um Verschleppungen, Frischwasserbedarf und damit Abwasseranfall zu minimieren, setzt das Unternehmen vor der Phosphatierung und Entfettung Kaskadenspülungen ein. Die verbleibenden stark reduzierten Abwässer werden über eine moderne Abwasseranlage gereinigt. Die Anlagenabluft aus der Lackierung wird einer thermischen Nachverbrennungsanlage zugeführt.

Über einen Energierückgewinnungskreislauf wird die anfallende Abwärme nutzbar gemacht und in der Lackieranlage sowie zum Heizen der Hallen und des Sozialgebäudes eingesetzt.

Ressourceneinsparungen im Überblick
MaterialartEinsparungen
Prozesswasser300.000 m3/a
Lösemittel15.000 kg/a
Lack70.000 kg/a
CO2-Emissionen500.000 kg/a

 

Der Weg zur Finanzierung

Der Kontakt zur PIUS-Finanzierung der Effizienz-Agentur NRW wurde durch die begleitende Hausbank hergestellt. Mit der fachlichen Unterstützung der efa konnte das Unternehmen erfolgreich ein Darlehen aus dem Investitionsprogramm Abwasser NRW, Förderbereich 1.3, erprobter PIUS, bei der NRW.Bank beantragen. Das Vorhaben wurde mit einem Darlehen in Höhe von ca. 5 Mio. Euro gefördert. LEMKEN investierte insgesamt über 11 Mio. Euro in die neue Lackierung, mit der auch der Bau neuer Werkshallen einherging.

Projektpartner

Mike Betcke
LEMKEN GmbH & Co. KG
+49 2802 813 92
m.betcke@lemken.com 

Andreas Kunsleben
Effizienz-Agentur NRW
+49 203 378 79 50
aku@efa.nrw 

Marcus Lodde
Effizienz-Agentur NRW
+49 203 378 79 58
lod@efa.nrw  

Ansprechpartner:innen

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Marcus Lodde
Marcus Lodde
Leiter Beratung Finanzierung
+49 203 378 79 58
lod@efa.nrw
Andreas Kunsleben
Andreas Kunsleben
Leiter Beratung Ressourcenschonung
+49 203 378 79 50
aku@efa.nrw

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