Baustart für einzigartiges Schiffsreinigungs- und Entgasungsterminal der GS Recycling GmbH & Co. KG am Rhein
© KS-Recycling
„Statt einer unmittelbaren Entgasung in die Natur zulasten der Umwelt, bieten wir künftig eine Anlaufstelle zum umweltfreundlichen und nachhaltigen Entgasen von Binnenschiffen“, erläutert GSR-Geschäftsführer Guido Schmidt. Das Großprojekt leistet einen erheblichen Beitrag für die Erreichung der europäischen und nationalen Nachhaltigkeitsziele und sorgt dafür, dass die in der CDNI formulierten Zielsetzungen erreicht werden können: Dieses Übereinkommen über die Sammlung, Abgabe und Annahme von Abfällen in der Rhein- und Binnenschifffahrt dient dem Schutz der Umwelt und insbesondere der Gewässer. Dabei geht es insbesondere um die Vermeidung von Abfällen, Abwässern und Rückständen aus der Schifffahrt, die heute teilweise direkt in die Gewässer geleitet werden.
Anlagenverbund soll 2027 Arbeit aufnehmen
„Der Rhein, als eine der bedeutendsten Wasserstraßen Europas, spielt eine zentrale Rolle im Güterverkehr und der Logistik – gleichzeitig resultieren aus der intensiven Nutzung große Herausforderungen für die Umwelt und den Klimaschutz“, so Schmidt. Bis 2027 soll auf dem Gelände in Wesel mittels modernster Anlagentechnik die Lücke zwischen regulatorischem Anspruch und der Verfügbarkeit eines entsprechenden Angebots geschlossen werden. Denn so wichtig der Umweltschutz im Kontext der Wasserstraßen ist – konkrete und bedarfsgerechte Angebote gibt es kaum. Ein Grund mehr, warum Schmidt die Besonderheiten des Projekts unterstreicht: „Wir schaffen hier eine wirklich einzigartige Anlage, die sowohl wesentlich zum Umweltschutz beiträgt, als auch ein Rundum-Sorglos-Paket für den Binnenschiffer ermöglicht.“
Den offiziellen Baubeginn verfolgten zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft anwesend, darunter auch Viktor Haase, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium. Stefan Rouenhoff, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Wirtschaft, resümierte: „Hier entsteht nicht nur ein neuer Anlagenkomplex, sondern ein zukunftsweisendes, nachhaltiges Projekt mit vielen Chancen für die Region“.
efa unterstützt mit Finanzierungs-Know-how
Die efa begleitet die GSR bereits seit vielen Jahren. Schon 2010 unterstützte sie das Unternehmen bei der Antragstellung im Umweltinnovationsprogramm des Bundes für das Projekt Errichtung einer Verwertungsanlage für Flüssigabfälle und Abwässer am Standort Lippe-Mündungsraum in Wesel. Auch beim Bau des neuen Schiffsreinigungs- und Entgasungsterminals am Rhein ist die efa eng eingebunden. Die efa-Beratung Finanzierung hat das Unternehmen bei der Beantragung von Fördermitteln des Bundesumweltministeriums und aus dem Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm (RWP) des Landes beratend unterstützt und zusätzlich den Weg für die Beantragung einer Transformationsbürgschaft des Landes NRW geebnet. Ziel ist es, den Grundstein für ein Vorhaben zu legen, das einen bedeutenden Beitrag zu Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Umweltschutz am Rhein leisten wird.
Marcus Lodde, Leiter Finanzierung der efa: „Wir freuen uns, die GSR bei diesem richtungsweisenden Projekt begleiten zu dürfen. Das neue Terminal leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zur sicheren Entgasung und Reinigung von Binnenschiffen, sondern trägt mit seiner innovativen Konzeption auch in erheblichem Maße zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei. Mit über 18.600 Tonnen CO₂-Einsparung pro Jahr wird das Vorhaben zu einem echten Meilenstein für den Klima- und Umweltschutz in der Region.“
Wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft
Die GS Recycling ist Teil der KSR-Gruppe, ein mittelständisches Familienunternehmen in der zweiten Generation, das sich als Vorreiter im Bereich der Wiederaufbereitung und Verwertung von Wertstoffen positioniert. Bislang wurden insbesondere Stoffströme aus dem Bereich Automotive, wie Altöl, Kühl- und Bremsflüssigkeiten, bei der KSR-Gruppe recycelt.
Mit dem Bau des Anlageverbunds in Wesel erschließt die KSR-Gruppe mit der Binnenschifffahrt ein neues Geschäftsmodell, bewahrt sich dabei jedoch etablierte Tugenden. „Dem Grundgedanken der Kreislaufwirtschaft, nämlich aus alt mach neu, verfolgen wir auch in Wesel“ erklärt Schmidt. So werden die Stoffströme die im Rahmen der Reinigung und Entgasung der Schiffe anfallen, wieder recycelt, aufbereitet und bestmöglich der Wertschöpfung wieder zur Verfügung gestellt.
Guido Schmidt ist sich sicher: „Wir bauen hier an einer echten Lösung für den Umweltschutz und können gleichzeitig neue Arbeitsplätze schaffen und einen wichtigen Wirtschaftsimpuls für die Region liefern. Nur durch den Dialog zwischen Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, aber auch durch eine große Portion Optimismus können solche Großprojekte realisiert werden“.
Quelle: GSR/ efa
Ansprechpartner
Ich bin für Sie da